Wie alles begann

Schneewittchen

Seit 2001 spielen wir öffentlich als „Freie Marionettenbühne WengenFMW in Wengen,  im Oberland, der Schweiz und dem nahen Ausland. Märchen und schöne Geschichten faszinierten schon immer und fast überall.

Der Ursprung der FMW findet sich in der therapeutischen-pädagogischen Arbeit mit heilpädagischen Jugendlichen. Die wunderbare Welt der Marionetten faszinierte nicht nur die Schüler. Gemeinsam mit der Kunsttherapeutin Angelika Bockholt und dem damaligen Internatsleiter und Geschichtenerzähler Martin Niedermann wurde die Idee einer öffentlichen Bühne weiter gesponnen. Sie fand tatkräftige und finanzielle Unterstützung durch die Präsidentin des „Kinder- und Jugendvereins Wengen“, Heidi Allenspach. Seither haben wir über 300 öffentliche Aufführungen gestaltet, ein ansprechendes Repertoir mit Märchen, Sagen, Erzählungen und eigenen Geschichten einstudiert und besitzen ein eigenes Theater mit moderner Infrastruktur in Wengen und eine Wanderbühne.  Seit Jahren spielt Barabara Niedermann, Matten mit für die Beleuchtung ist Peter Morgenegg, Wengen, zuständig. Wir sind Laienspieler mit professionellem Marionettenspiel-Hintergrund.

Unsere SpielerInnen können ihre beruflichen  Fähigkeiten in die Arbeit an den Marionetten, der Gestaltung der Stücke  und Anliegen der Bühne bestens einbringen. Wir sind Techniker, Handwerker, Therapeuten, Heil- und andere Pädagogen, Ausbildner, Künstler, und tragen mit unseren Gestaltungs-Möglichkeiten  zum Gelingen der Vorführungen bei. Es ist ein Teamwork mit allen Facetten, bis das Stück zu unserer Zufriedenheit steht.

Die Marionettenbühne trägt sich finanziell durch die Eintritte und Gönnerbeiträge.

Spieler_FMW_2015

Lernen durch Emotionen

( Auschnitt Pressebericht Jungfrauzeitung)
Was sich die Freie Marionettenbühne Wengen vorgenommen hat,  Grimm-Märchen nahe an der Originalfassung darzubieten, scheint auch in heutiger Zeit gewagt. Viele Märchen präsentieren Grausamkeiten, die infrage stellen, ob das Märchen auch wirklich kindgerecht ist. Martin Niedermann und seine Truppe nehmen die Emotionen ihrer kleinen und grossen Zuschauer zwar ernst, stilisieren sie aber nicht hoch. «Die Kinder, die uns besuchen, wissen ja, dass es zum Happy End kommen wird. Bis es so weit ist, darf man ruhig ein wenig Angst haben. Jedes positive Lernerlebnis ist mit einer Emotion gekoppelt», so Niedermann. Im Märchen sind Freude, Traurigkeit, Angst und Erleichterung sehr nahe. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie das Märchen mögen oder nicht. Märchen sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch fantasieanregend und allein deshalb pädagogisch wertvoll.

Grosse Wertschätzung der stillen Unterhaltung
Marionettentheater ist eine sehr poetische Unterhaltungsform. Die unmittelbare Symbiose zwischen Musik, Bild und Erzähler vermittelt dennoch eine Spannung, die Kinder und Erwachsene im Zeitalter der elektronischen Unterhaltung an ihre Plätze zu fesseln vermag. Die Freie Marionettenbühne Wengen geht heuer in ihre 13. Spielsaison. Das Repertoire, das anfangs aus einheimischen Sagen bestand, umfasst heute ein Dutzend Märchen, geheimnisvolle Sagen und neu auch einen Krimi. Für die Spielzeit 2015/16 widmet sich die Bühne nach «Bremer Stadtmusikanten» dem Märchen «Der gestiefelte Kater», Gebrüder Grimm.

Das Team hinter den Märchen

Das Gewimmel im Publikum – alle Stühle in der Mitte des Staatkellers waren von Kindern besetzt, die Eltern, oft das Jüngste auf dem Schoss, sassen am Rand – hörte sofort auf, als das Licht im farbigen Märchenland aufleuchtete. Auch wenn die Figuren an den Fäden der schwarz gekleideten Menschen-Riesen  agierten, sie standen sofort im Mittelpunkt aller Blicke und waren die Schauspielerinnen. Die Marionettenbühne ist Teamwork. Angelika Bockholt macht die ausdruckstarken Gesichter, Heidi Allenspach kleidet die Puppen ein und Martin Niedermann richtet die Körper und Fäden ein, mit denen sie bewegt werden. Andy Waser baut die eindrucksvollen Requisiten und Peter Morgenegg betreut das Licht. Gemeinsam geplant und ausgeführt wird das Bühnenbild. Im Repertoire des Marionettentheaters sind Märchen und Sagen. Dazu auch ein von Martin Niedermann geschriebener Krimi, der in der Sagenwelt spielt: Kommissar Eiger ermittelt in der mörderischen Dreieck-Beziehungsgeschichte um einen mysteriösen Jungfraustein.

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